VNS trauert um Dieter Gömann - Tischtennis-Experte stirbt mit 82 Jahren

Springe - Noch im September 2021 konnte sich Dieter Gömann anlässlich seines 80. Geburtstages als der wahrscheinlich älteste Chefredakteur im deutschen Sport feiern lassen. Jetzt ist der langjährige Leiter des "tischtennis magazin (ttm)", offizielles Organ des Tischtennis-Verbandes Niedersachsen (TTVN), gestorben. Gömann, der 45 Jahre für den Verein Niedersächsische Sportpresse (VNS) tätig und als "Protokollchef" sehr geschätzt war, starb nach Angaben seiner Familie und seines langjährigen Freundes und Kollegen Hans-Jürgen Kroggel aus Hameln am 8. Februar 2024 in seiner Wohnung in Springe am Deister. Der bundesweit bekannte Tischtennis-Experte wurde 82 Jahre alt.

Der VNS trauert um eine "treue Seele", denn immer wenn Dieter gebraucht wurde, stand er zur Verfügung. Seine Protokolle von Mitgliederversammlungen waren ausführlich, einige Male auch ein wenig zu lang, aber immer treffsicher und inhaltlich genau. Sie werden ein Vorbild und Nachlass für seinen Nachfolger sein. "Er wird uns fehlen, denn mit seiner spitzfindigen Art und seinem tiefgründigen Humor konnte er viele Kolleginnen und Kollegen zum Lachen oder Nachdenken bringen", sagt VNS-Vorsitzender Hans-Joachim Zwingmann zum Ableben des geschätzten Mitgliedes Dieter Gömann. Die VNS-Familie wird ihn nicht vergessen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

„Dieter war ein Glücksfall für den TTVN.  So konnte ein mit vielen Ideen und der nötigen „Schreibe“ versehener Sportjournalist für das Magazin ab Mai 2009 in verantwortlicher Position als Chefredakteur gewonnen werden. Bei dem Umfang der Tätigkeit dachten viele, der Dieter macht dieses hauptberuflich. Aber seine Berufung war ehrenamtlich", würdigte Torsten Scharf für den TTVN auf der Homepage des Landesverbandes den Verstorbenen. Gömann war ein unermüdlicher Arbeiter, der auch schon mal mit den Mitarbeitern in den Kreisen und Bezirken grantelte, wenn sie ihre Texte für das ttm nicht fristgerecht lieferten.

„Ich bin ein Mensch, der drei Berufe gelernt und ausgeübt hat", erzählte der gebürtige Duderstädter anlässlich seines 80. Geburtstages. Als Kind zog er mit seinen Eltern nach Holzminden. Als junger Mann war er zunächst als Großhandelskaufmann tätig. Nach einem Studium zum Grund - und Hauptschullehramt in Bielefeld arbeitete er zwölf Jahre als Lehrer für Mathematik, Musik und Sport an der Grund- und Hauptschule in Bad Driburg. 1980 holte ihn Verleger Karl Schaper als Redakteur zur Neuen Deister Zeitung (NDZ) nach Springe.

Schaper war damals Pressechef des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB), und Gömann, der als 14-Jähriger erstmals beim GSV Holzminden zum Schläger griff, blieb dem Tischtennis-Sport bis zu seinem unerwarteten Tod eng verbunden. Nach dem Ende seiner offiziellen Dienstzeit unterstützte der Liebhaber klassischer Musik als freier Mitarbeiter die NDZ, die Deister-Weser-Zeitung in Hameln (DeWeZet), den TTVN und auch den DTTB, für dessen Verbandszeitung er den Regionalteil Niedersachsen betreute.

Für dieses Jahr hatte sich  der Fußball-Fan von Arminia Bielefeld vorgenommen, in Sachen Tischtennis kürzer zu treten. Nach Rücksprache mit TTVN-Präsident Heinz Böhne sollte die Verbandszeitung mit dem Erscheinen der Doppelnummer Juli/August im Sommer eingestellt werden. Der Tischtennis-Reisende, der vor allem den Nachwuchs bei Turnieren in ganz Deutschland mit Kamera, Papier und Stift begleitete, merkte im vorgerückten Alter die Anstrengungen seines Jobs immer mehr. "Ich bin zu der Feststellung gekommen, dass die kostbare Zeit, die ich noch habe, sehr begrenzt ist. Und die möchte ich auskosten", hatte er im November 2023 bei der Hauptausschusssitzung  erklärt. Die Hoffnung auf mehr Freizeit erfüllte sich für den Chefredakteur leider nicht.

Peter Hübner/Hans-Joachim Zwingmann

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